Nutzung von Flächen und Linien in KorFin® Model
Flächen und Linien sind Modellobjekte, die auf lageplanorientierten Quelldaten basieren. Hierbei werden die ebenen Daten auf ein bestehendes DGM projiziert und so räumlich erweitert.
Folgende Anwendungsgebiete sind bei der Verwendung von Modellobjekten aus Flächen oder Linien denkbar:
Umweltflächen,
Gebietsflächen mit speziellen Beschaffenheiten,
Gebietsflächen anderer Bedeutung und Flächennutzung,
Verwaltungsgrenzen,
Linien vorhandener Infrastruktur oder
Linien anderer Bedeutung.
Sie können beliebig viele Umweltflächen mit ihren Attributen nach KorFin® Model importieren. Diese werden für KorFin® als 3D-Flächen inklusive der Attribute ausgegeben.
Daten: Flächen (shp) + Attribute (sbu, sbx, dbf) + Koordinatensystem (prj), ALKIS (XML)
Die Darstellung bezieht sich zum einen auf die Flächen (Umgrenzung + Füllung), zum anderen auf die Linien (Linie).
Die Modellobjekte der Flächen und Linien sind bewusst abstrakt gehalten, da die Anwendbarkeit durch eine beliebige Bedeutung gegeben ist. Die konkreten Flächen und Linien werden über beliebige Attribute (Metadaten) gebildet. Die immer gleichartige Geometrie wird mit verschiedenen, beliebigen Metadaten verbunden. Diese Einheit bleibt auch bei der Erweiterung der Geometrie zu einem räumlichen Modellobjekt erhalten.
Quelldaten
Als Quelldaten dienen zurzeit Shape-Dateien (.shp). Diese transportieren neben der Geometrie (SHP-Datei) auch die Attribute (DBF-Datei).
Das Koordinatensystem wird nicht der zugehörigen PRJ-Datei entnommen. Vielmehr wird das in KorFin® Model aktuell definierte Quellkoordinatensystem verwendet. Stellen Sie somit vor dem Import sicher, dass Sie das korrekte Quellsystem für neue Importe definiert haben.
Die einzelnen Datenquellen werden hierarchisch im Projektbaum verwaltet. Diese Hierarchie dient neben dem themenbezogenen Sortieren auch der schnellen Eigenschaftszuweisung durch das integrierte Vererbungssystem.
Wählen Sie unter “Import > Fläche/Linie hinzufügen...”.
Sie können nun folgende Flächenobjekte im Projektbaum hinzufügen:
Typ | Bedeutung |
Flächen-, Liniengruppe | Erstellt Ordner für Flächen/Linien. Die Ordner dienen als reine Organisationseinheiten und besitzen selbst keine Daten. Da diese Ordner jedoch Eigenschaften wie normale Flächen beziehungsweise Linien festlegen können, können diese Überstrukturen übergeordnete Eigenschaften definieren. Legen Sie eine frei wählbare Bezeichnung fest, um den Ordner zu benennen. |
Shape-Flächen-/Liniengruppen | Generiert Flächen oder Linien aus einer Shape-Datenquelle mit automatischer Aufteilung. Die Geometrie und die Attribute einer Shape-Datenquelle werden importiert. Die vorhandenen Aufteilungsregeln werden mit den definierten Attributswerten verwendet, um eine Gruppierung zu bilden. Durch die automatische Gruppierung beziehungsweise durch die Filterung nach semantischen Regeln können verschiedenartige, jedoch gleichattribuierte Daten so verarbeitet werden, dass gleichartige Flächen oder Linien in jeweils einen gemeinsamen Ordner einsortiert werden. Eine Änderung der Aufteilungsregeln führt sofort zum neuen Gruppieren und Einsortieren. |
Shape-Flächen/Linien | Generiert Flächen oder Linien aus einer Shape-Datenquelle ohne Aufteilung. Dieser Flächen-/Linientyp importiert die Geometrie und Attribute als Ganzes, ohne nach Gemeinsamkeiten aufzuteilen. Sie müssen in diesem Fall dem Import eine Eigenschaftsgruppe oder spezielle Eigenschaften manuell zuweisen. |
ALKIS-Flächen-/Liniengruppe (kombiniert) | |
ALKIS-Flächen-/Liniengruppe (einzeln) | |
GeoPackage-Flächen-/Liniengruppen | Ab Version 4.8.0 können auch Geodaten aus Geopackages (*.gpkg) importiert werden. Es werden nur Daten unterstützt, die in einem der in KorFin® Model vorhandenen Koordinatenreferenzsysteme vorliegen. Bei dieser Auswahl werden die Daten als Gruppen behandelt und benötigen für die differenzierten Darstellungen der vorhandenen Attribute Gruppen und Einteilungsregeln (analog zu Daten aus Shapefiles) (siehe unten). |
GeoPackage-Flächen/Linien | Ab Version 4.8.0 können auch Geodaten aus Geopackages (*.gpkg) importiert werden. Es werden nur Daten unterstützt, die in einem der in KorFin® Model vorhandenen Koordinatenreferenzsysteme vorliegen. Bei dieser Auswahl wird nur die Geometrie ausgelesen. |
Es werden immer alle vorhandenen beziehungsweise in der Shape-Quelle definierten Attribute in KorFin® importiert. Sämtliche Attribute stehen dem Anwender in KorFin® zur Verfügung. Ein Ausschluss von bestimmten Attributen ist momentan nicht vorhanden.
Eigenschaften
Klicken Sie mit der linken Maustaste ein Flächen-/Linienobjekt im Projektbaum doppelt an oder wählen Sie die Eigenschaften des ausgewählten Objekts, um das Flächen-/Linienobjekt einzustellen.
Prinzipiell können Sie die Parameter jeder einzelnen Eigenschaft explizit setzen oder diese aus übergeordneten Festlegungen verwenden.
Wollen Sie eine Eigenschaft in der Hierarchie definieren, setzen Sie zunächst das betreffende Häkchen bei “Eigenschaft setzen”. Im Einzelnen betrifft das:
Eigenschaft | Bedeutung |
Gruppe | Weist eine Eigenschaftsgruppe zu. Eine Eigenschaftsgruppe bindet verschiedene Eigenschaften und Parameter zu einer Einheit zusammen. Auf diese Einheit wird hier verwiesen und die Eigenschaften beziehungsweise Parameter von dieser dynamisch - also jederzeit änderbar - bezogen. |
Marke | Legt eine frei definierbare Marke fest. Die Marke wird später in der automatischen Auswertung beispielsweise beim Schnitt der Planung mit den Flächen in KorFin® verwendet. Da der Schnitt zurzeit nicht implementiert ist, hat diese Einstellung keine Auswirkungen auf die Generierung oder Verwendung der späteren Modellobjekte. |
Datenbereich | Weist einen Definitionsbereich der Quelldaten zu. Hier kann ein achsparalleles Rechteck über Koordinaten definiert werden. Die Daten werden dann schon beim Import auf dieses Rechteck beschnitten. Dabei werden komplett außerhalb liegende Flächen oder Linien beim Import ausgefiltert: Daten mit einem Schnitt werden geometrisch neu berechnet und an den Ausschnitt korrekt angepasst. Sie sollten diese Schnitteigenschaft nur in übergeordneten Ordnern setzen. |
Umgrenzung/Linie Stil | Setzt den Linienstil der Umgrenzung. Falls Sie “voll” wählen, wird eine durchgezogene Linie beziehungsweise Umgrenzungslinie bei Flächen gezeichnet. Bei der Wahl von “leer” werden keine Linien beziehungsweise Umgrenzungslinien dargestellt. Linien können darüber hinaus gestrichelt, gepunktet oder aus einer Kombination aus Linien und Punkten dargestellt werden. |
Umgrenzung/Fläche/Linie Farbe und Hintergrundfarbe | Legt die Farbe für die Linie beziehungsweise Umgrenzungslinie oder Fläche fest. Sie können der Linie beziehungsweise Umgrenzung und der Fläche getrennte Farben zuweisen. Wählen Sie hierzu eine Farbe aus dem Farbdialogfenster aus, welches sich durch Klicken mit der linken Maustaste auf das Farbsymbol öffnet. Ein reines Schwarz wird voll transparent dargestellt. Wählen Sie ein “Fastschwarz”, um eine dunkle Farbe zu verwenden. |
Umgrenzung/Linie Breite | Setzt die Breite der Linie. Die Linienbreite wird in Pixel definiert. Sie wählen zwischen “sehr dünn” (1 Pixel) und “sehr breit” (64 Pixel). Die Pixelangabe wird später beim DXF-Export automatisch in eine Breite umgerechnet. Die Breite einer Umgrenzungslinie ist unabhängig von der zentralperspektivischen Abbildung. Das bedeutet, dass die Linienbreite konstant bleibt, wenn man andere Betrachterstandpunkte oder -entfernungen wählt. Aus diesem Grund sollten Umgrenzungslinien möglichst “dünn” sein. |
Umgrenzung/Fläche/Linie Transparenz | Definiert den Transparenzgrad der Linie beziehungsweise Umgrenzungslinie oder Fläche. Die Transparenz legt den Deckungsgrad des jeweiligen Objekts fest. Dabei bedeutet “null Prozent” eine vollständige Deckkraft und “einhundert” Prozent eine vollständige Durchsichtigkeit. Sie sollten keine voll deckenden Flächenfüllungen verwenden, wenn Sie den “vollen” Flächenstil benutzen. |
Fläche Stil | Wählt den Flächenfüllungsstil beziehungsweise Schraffurtyp. Sie können die Fläche unbefüllt beziehungsweise “leer” lassen, eine solide beziehungsweise “volle” Flächenfüllung verwenden oder eine Schraffur benutzen. Die Schraffuren sind:
Diagonalschraffuren existieren mit zwei verschiedenen Schraffenrichtungen: diagonal von links, unten nach rechts, oben und diagonal von links, oben nach rechts, unten. Die Größe der Punkte bei gepunkteter Flächenfüllung sowie die Linienlänge bei strichlierter Flächenfüllung werden von KorFin® Model automatisch gewählt. |
Strichdicke und Zwischenraum | Skaliert das Schraffurmuster. Sie müssen die Strichdicke und den Zwischenraum, also den Abstand zwischen zwei Schraffurlinien einstellen. Die Einstellung basiert auf Pixel innerhalb eines Texturmusters. Sie wählen zwischen “sehr dünn” (1 Pixel) und “sehr breit” (64 Pixel). Der Zwischenraum wird in einem Vielfachen der Strichdicke angegeben: Sie wählen hier zwischen “minimal” (1-fach) und “maximal” (64-fach). Die Strichdicke und der Zwischenraum werden später beim DXF-Export automatisch in eine Breite umgerechnet. Die Größe des Texturmusters wird von KorFin® automatisch gewählt. Ein solches Texturmuster füllt eine 1x1 km² große Fläche. Demnach entspricht bei einer Texturmusterauflösung von 128 Pixel ein Pixel 7,8 Meter. |
Die optionalen Eigenschaften einer zugewiesenen Gruppe werden mit den neu definierten Eigenschaften des Objekts überschrieben.
Folgende Aktion ist vorhanden:
Symbol | Aktion |
Trägt einen Projektbereich für den Schnitt ein. Wenn Sie diese Aktion ausführen, wird der Projektbereich ermittelt und als Schnittgrenzen für den gültigen Definitionsbereich der Quelldaten eingetragen. Der Bereich wird automatisch als gesetzt definiert. Der Projektbereich wird aus dem einschließenden, achsparallelen Rechteck aller Sektoren bestimmt. |
Die korrekte Darstellung von Schraffurmustern für Umweltflächen der Projektansicht in KorFin® Model ist nur begrenzt möglich. So wird in dieser Ansicht nur die Farbe und der Stil verwendet. Eine Skalierung der Schraffurmuster und Linien erfolgt erst im Generierungsprozess zum 3D-Modellobjekt. Auch werden gepunktete und strichlierte Flächen als horizontal schraffierte Flächen dargestellt.
Vererbung von Eigenschaften
Jede Eigenschaft können Sie in einer beliebigen Hierarchiestufe der Flächen-/Linienstruktur im Projektbaum einzeln setzen. Es gelten bei der finalen Auswertung folgende logische Abarbeitungsregeln:
Begonnen wird die Suche der Definition einer Eigenschaft im aktuellen Datenobjekt (aktuelle Hierarchiestufe).
Ist eine Eigenschaft in der aktuellen Hierarchiestufe definiert, gilt diese Eigenschaft und die Suche nach einer weiteren Festlegung wird beendet.
Ist die Eigenschaft in der aktuellen Hierarchiestufe nicht definiert, wird in die übergeordnete Ebene gewechselt und die Suche erneut gestartet.
Damit ist es möglich, auf verschiedenen Ebenen verschiedene Festlegungen zu treffen, also Eigenschaften zu definieren. Ein Verschieben eines Datenobjekts innerhalb der Struktur bewirkt somit ein verändertes Verhalten bei der Auswertung der Daten.
Sie können die Vererbung gezielt anwenden, um den Daten schnell definierte Eigenschaften zuzuweisen, ohne die Daten selbst einstellen zu müssen. Auch die Änderung globaler Eigenschaften (wie der Schnitt auf Projektgrenzen) ist damit mit minimalem Aufwand realisierbar.
Unbeabsichtigte Vererbungen können zu fehlerhaften Resultaten führen. Aus diesem Grund wird die Überlegung einer "Grundsystematik" empfohlen, bevor man die Daten in der Struktur von KorFin® Model verwendet.
Ergebnis und Verwendung
Prinzipiell haben Sie zwei Möglichkeiten, die importierten Linien- und Flächendaten für KorFin® nutzbar zu machen. Entweder werden die Linien und Flächen auf die Luftbilder beziehungsweise topographischen Karten des DGMs gerastert und eingerechnet oder Sie erstellen eigenständige 3D-Modelle aus den importierten Linien und Flächen.
Rasterung
Die Darstellung der Schraffuren der Rasterung besitzt die gleichen Einschränkungen der Darstellung innerhalb der Projektansicht in KorFin® Model. Darüber hinaus wird zwar die Linienstärke der Linien und Umgrenzungen an die Zielauflösung der Sektortexturen angepasst, jedoch nicht die Dimensionen der Schraffuren. Aus diesem Grund wird die Verwendung von vollflächigen Füllungen mit einem halbtransparenten Grad empfohlen.
Die Rasterung und somit Integration der Linien und Flächen in die DGM-Sektortexturen benötigt später im KorFin® keinerlei zusätzliche Performance.
Da die Linien und Flächen durch die Rasterung vollständig in die Sektortexturen integriert sind, wird kein weiterer separater Export notwendig. Somit sind für KorFin® weder die vektorielle Geometrie, noch die Attribute zugänglich.
Wegen des beschränkten Nutzens ausschließlich gerasterter Linien und Flächen wird statt der Rasterung die Erstellung und Verwendung von mit Metadaten versehenen 3D-Modellobjekten empfohlen.
Alle im Projektbaum von KorFin® Model sichtbaren Linien und Flächen fließen bei der DGM-Berechnung durch Rasterung in den Erstellungsprozess ein.
Aktivieren Sie in der Arbeitsmappe die Option “Flächen/Linien auf die DGM-Textur zeichnen”, um alle Linien und Flächen in die DGM-Berechnung einfließen zu lassen.
3D-Objekte inklusive Metadaten
Wählen Sie das “Speichernsymbol” im Projektbaum hinter dem ausgewählten Linien- beziehungsweise Flächenobjekt, um dessen untergeordneten Inhalt in ein 3D-Modell zu konvertieren und es mit den entsprechenden Metadaten zu versehen.
Verwenden Sie die Voransicht, um vor dem Export das modellierte Ergebnis zu kontrollieren. Sie können bereits in der Voransicht in KorFin® Model einzelne Objekte mit Metadaten mit der Maus auswählen, indem Sie darauf mit der linken Maustaste klicken. Wird eine Fläche "getroffen", sehen Sie eine entsprechende Meldung in der Statuszeile im Dialogfenster der Voransicht.
Der Export geschieht in eine A+S-Ressource. Diese Ressource können Sie wie gewohnt in einer Arbeitsmappe von KorFin® anmelden und dessen Inhalt referenzieren.
Kopieren Sie die exportierte A+S-Ressource in Ihr Projekt von KorFin®, damit die referenzierten Daten beim Verteilen des Projekts erhalten bleiben.
Gruppen
Eigenschaftsgruppen fassen verschiedene Einstellungen von Eigenschaften zusammen und besitzen einen frei wählbaren Namen. Flächen- und Linienobjekte können dann optional auf eine Eigenschaftsgruppe verweisen. Ist ein Verweis aktiv, gilt Folgendes:
Eine gesetzte Eigenschaft in einer Eigenschaftsgruppe definiert die Eigenschaft der verknüpften Flächen- und Linienobjekte, wenn diese nicht selbst die Eigenschaft definiert. Dabei ist die Definition der Eigenschaft abgeschlossen und gilt wie im Fall der eigenen Festlegung.
Ändert sich eine Eigenschaft in der Eigenschaftsgruppe, so ändert sich auch die verknüpfte Eigenschaft der Flächen- und Linienobjekte.
Wählen Sie “Gruppen...” im Dialogfenster der Eigenschaften einer importierten Linien-/Flächengruppe oder starten Sie den Editor über dem gleichnamigen Knopf aus dem Regeleditor.
Eigenschaftsgruppen können in einer beliebigen Hierarchie verwaltet werden. Es können beliebige Ordner als Organisationseinheiten erstellt und verschachtelt werden.
Sie können Gruppen aktivieren (blauer Punkt in der jeweiligen Zeile) oder deaktivieren. Deaktivierte Gruppen können dann nicht mit Linien- und Flächenobjekten verknüpft werden. Andererseits bleiben Verknüpfungen zu deaktivierten Gruppen erhalten und werden normal (wie im aktivierten Fall) ausgewertet.
In diesem Dialogfenster können Sie über die Symbolleiste folgende Aktionen durchführen:
Symbol | Aktion |
Neue Flächen-/Liniengruppe erstellen. Erstellt eine neue Gruppe mit dem Namen unbenannte Flächen-/Liniengruppe. | |
Ausgewählte Flächen-/Liniengruppe klonen. Ab Version 4.7.2: Die Option bleibt deaktiviert, wenn keine Gruppe selektiert ist. Erstellt eine neue Gruppe aus der Kopie der ausgewählten Gruppe. Dem neuen Namen wird ein Kopie von vorangestellt. | |
Ausgewähltes Objekt löschen. Ab Version 4.7.2: Die Option bleibt deaktiviert, wenn keine Gruppe selektiert ist. Es erfolgt eine Sicherheitsabfrage, bevor die Gruppe endgültig gelöscht wird. Der Verweis auf diese Gruppe wird bei den betreffenden Flächen- und Liniengruppen automatisch entfernt. | |
Datenbereich auf Projektausdehnung beschneiden. |
Im rechten Bereich des Dialogfensters können Sie die Eigenschaften der ausgewählten Gruppe definieren. Dabei ist der Umfang der Einstellungen mit dem für Linien- und Flächenobjekte identisch. Eine Eigenschaftsgruppe kann wie bei den Eigenschaften für Flächen- beziehungsweise Linienobjekte verschiedene Eigenschaften definieren. Insbesondere muss die Definition nicht vollständig sein, was bedeutet, dass nicht jede Eigenschaft gesetzt und parametrisiert sein muss. So kann beispielsweise eine Gruppe nur den Füll- oder nur den Linienstil definieren, jedoch nicht die Eigenschaft, die Daten auf bestimmte Grenzen zu beschneiden.
Da Gruppen allgemeingültig und datenunabhängig sind, sollten Gruppen Daten nicht auf bestimmte Grenzen beschneiden. Genau für diesen Fall besitzt die Wurzel “Flächen/Linien” im Projektbaum ebenfalls die Möglichkeit, bestimmte - hier globale - Eigenschaften zu setzen, die nicht in untergeordneten Elementen definiert wurden.
Über das Kontextmenü können Sie Ordner erstellen oder einen Ordner löschen. Wenn Sie einen Ordner löschen, werden nach Ihrer Bestätigung auch alle darin enthaltenen Gruppen und Ordner gelöscht. In einem Ordner können Sie mit dem Kontextmenü ebenfalls alle enthaltenden Gruppen aktivieren oder deaktivieren.
Klappen Sie Ordner ein, deren Unterobjekte Sie verbergen möchten, um bei einer Vielzahl von Gruppendefinitionen die Übersicht zu behalten. Der Klappstatus wird von KorFin® Model gespeichert.
Folgende vordefinierte Gruppen zur RE 2010 sind verwendbar:
Regeln
Regeln sind Funktionen, die das automatische Aufteilen von Linien- oder Flächenobjekten in die jeweiligen Eigenschaftsgruppen erlauben. Dabei wird mit den Attributen der Linien- beziehungsweise Flächenobjekte jeweils ein Prädikat pro Regel definiert. Liefert die Auswertung des Prädikats mit dem aktuellen Datensatz der Attribute einer einzelnen importierten Linie beziehungsweise Fläche “wahr”, ist die Regel erfüllt. Diesem Import wird die definierte Eigenschaftsgruppe zugewiesen.
Wählen Sie unter “Import > Regeln der Linien-/Flächenaufteilung...” oder wählen Sie “Regeln...” im Dialogfenster der Eigenschaften einer importierten Linien-/Flächengruppe.
Das "Regelwerk" wird wie bei den Eigenschaftsgruppen in einer beliebig strukturierten Hierarchie verwaltet. Sie können eine Regelgruppe oder eine Regel erstellen. Eine Regelgruppe fungiert als Organisationseinheit, die beliebige Regeln oder untergeordnete Regelgruppen enthalten kann.
Die Regeln der Flächen- und Linienaufteilung werden für die automatische Zuordnung der importierten Umweltflächen in vordefinierten Gruppen benötigt. Mithilfe dieser Gruppen werden die Umweltflächen nach einer der verfügbaren Richtlinien (z.B. “Farbe”, “Schraffur”, “Linie”) dargestellt.
Es können die von A+S bereitgestellten Regeln und Gruppen der Bundesländer BfN, NRW, MV, BW und SL in KorFin® Model geladen werden. Für Experten gibt es auch die Möglichkeit, Regeln und Gruppen manuell anzulegen.
Im Dialogfenster ist im linken Bereich die Verwaltung angeordnet, im rechten Bereich werden die Regeln definiert. Die Verwaltung verfügt über folgende Aktionen:
Symbol | Aktion |
Regel hinzufügen. Erstellt eine neue Auswertungsregel. | |
Regel klonen. Erstellt eine neue Regelgruppe beziehungsweise Regel aus der Kopie der Auswahl. Dem neuen Namen wird ein “Kopie von” vorangestellt. | |
Regel löschen. Das Entfernen wird erst nach erfolgter Sicherheitsabfrage endgültig ausgeführt. | |
Alle Regeln und Regelgruppen löschen… Entfernt alle Regeln und Regelgruppen. |
Jede Regelgruppe und jede einzelne Regel kann aktiviert oder deaktiviert werden. Der Inhalt einer deaktivierten Regelgruppe oder Regel wird beim Aufteilen übersprungen und nicht ausgewertet - der deaktivierte Inhalt gilt somit, als wäre er nicht vorhanden.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Regelgruppe beziehungsweise Regel, um Aktionen darauf auszuführen:
Symbol | Aktion |
Regel erstellen... Erstellt in der aktuellen Hierarchiestufe eine neue Auswerteregel. | |
Neue Regelgruppe erstellen… Erstellt einen neuen Ordner in der aktuellen Hierarchiestufe. | |
Regel klonen. Erstellt eine neue Regelgruppe beziehungsweise Regel aus der Kopie der Auswahl. Dem neuen Namen wird die Bezeichnung “Kopie von” vorangestellt. | |
Löscht die betreffende Regelgruppe beziehungsweise Regel. Das Löschen wird erst nach erfolgter Sicherheitsabfrage endgültig ausgeführt. | |
Aktivieren der ausgewählten Regel beziehungsweise Regelgruppe und des gesamten untergeordneten Inhalts. | |
Deaktivieren der ausgewählten Regel beziehungsweise Regelgruppe und des gesamten untergeordneten Inhalts. | |
Abbrechen. Ohne Aktion das Kontextmenü verlassen. |
Definition des Prädikats einer Regel
Das Prädikat ist ein logischer Ausdruck, der aus beliebig vielen Oder-Bedingungen bestehen kann.
Dabei ist das Prädikat erfüllt, falls es eine Oder-Bedingung gibt, die erfüllt ist.
Die Oder-Bedingungen einer Regel sind zeilenweise aufgeführt.
Innerhalb einer Oder-Bedingung können beliebig viele Und-Bedingungen vorhanden sein. Die Oder-Bedingung ist genau dann erfüllt, wenn alle Und-Bedingungen erfüllt sind. Die Syntax einer Oder-Bedingung ist wie folgt gegeben:
( Attribut Operator Wert ) AND ( Attribut Operator Wert ) AND ...
Dabei ist “Attribut” ein Name eines Attributfelds der Metadaten der Linien- und Flächenobjekte. Gültige Operatoren sind folgende:
{ =, <, >, <=, >=, <> }
Als Werte sind beliebige Zahl- oder Textwerte zugelassen. Textwerte sollten in Hochkommas (") eingeschlossen werden.
Ist ein Attribut im aktuellen Datensatz nicht vorhanden, so ist die Prädikatbedingung nicht erfüllt und die Aussagenprüfung wird mit “falsch” beendet. Zur Konstruktion der Bedingungen können folgende Funktionen verwendet werden:
Symbol | Aktion |
Aktuelle Oder-Bedingung leeren. Damit löschen Sie den gesamten Inhalt der ausgewählten Oder-Bedingung und starten die Neudefinition. | |
(1.) | Neue Oder-Bedingung hinzufügen. Eine neue Oder-Bedingung wird immer am Ende hinzugefügt und auch nur dann, wenn die letzte Oder-Bedingung nicht leer ist. |
(1.) | Aktuelle Oder-Bedingung löschen. Das Löschen erfolgt sofort, also ohne Sicherheitsabfrage. |
(2.) | Und-Bedingung der aktuellen Oder-Bedingung hinzufügen. Es wird an der aktuellen Eingabestelle eine Und-Bedingung eingefügt. Gegebenenfalls notwendige Klammern werden dem Ausdruck automatisch hinzugefügt. |
(2.) | Und-Bedingung an der aktuellen Eingabestelle der aktuellen Oder-Bedingung löschen. Das Löschen erfolgt sofort, also ohne Sicherheitsabfrage. |
(1.) | Feld einfügen. Das links vor diesem Symbol ausgewählte Feld wird an der aktuellen Eingabestelle der aktuellen Oder-Bedingung eingefügt. Wählen Sie vor dem Einfügen das gewünschte Feld aus. Da Attributsnamen Bezeichner sind und somit nur bei exakter Schreibweise korrekt ausgewertet werden, sollten Sie Namen vorhandener Attribute immer über diese Funktion in Ihren Ausdruck einfügen. Die Schreibweise betrifft auch die Unterscheidung von Groß- und Kleinbuchstaben. |
(3.) | Feld hinzufügen. Wenn Sie manuell definierte Felder im Editor verwenden möchten, können Sie hier ein benutzerspezifisches Feld hinzufügen. Die für den Editor verfügbaren Felder werden im Projekt gespeichert. |
(3.) | Feld löschen. Das ausgewählte Feld wird aus der Liste der für den Editor verfügbaren Felder gelöscht. Das Löschen erfolgt sofort, also ohne Sicherheitsabfrage. |
Felder mit aktivierten Importen aktualisieren. Ab Version 4.7.2. Aktualisiert das Dropdown-Menü nur mit aktivierten angemeldeten Dateien. | |
Felder mit aktuellen Importen aktualisieren. Alle vorhandenen Attribute werden mit ihrem Bezeichner in die Liste der für den Editor verfügbaren Felder eingetragen. | |
(2.) | Operator einfügen. Der links neben diesem Symbol ausgewählte Operator wird an der aktuellen Eingabestelle der aktuellen Oder-Bedingung eingefügt. Wählen Sie vor dem Einfügen den gewünschten Operator aus. |
"Catch-All"
Eine “Catch-All”-Regel definiert eine leere Regel, die keinerlei Oder- sowie Und-Bedingung besitzt. Diese Regel ist immer “wahr”. Demnach werden alle Linien und Flächen eines Imports in genau der verknüpften Eigenschaftsgruppe abgelegt.
“Catch-All”-Regeln sollten nur dann erstellt werden, wenn kein Attribut in den Metadaten der Linien-/Flächenobjekte existiert, das eine eindeutige Zuordnung zu einer Eigenschaftsgruppe vornehmen könnte.
“Catch-All”-Regeln sollten direkt von der Datenquelle als Aufteilungsregel verwendet und für andere Anwendungen deaktiviert werden.
Zuordnung von Aufteilungsregeln zu einer importierten Linien-/Flächengruppe
In den Eigenschaften der importierten Linien-/Flächengruppe finden Sie die Auswahl einer Aufteilungsregel, die beim Import verwendet werden soll.
Diese Regel kann entweder eine einfache Regel (wie eine “Catch-All”-Regel) oder eine Regelgruppe sein. Handelt es sich um eine Regelgruppe, wird nur der untergeordnete Inhalt der Regelgruppe zum Aufteilen verwendet.
Legen Sie keine Regel beziehungsweise Regelgruppe fest, werden alle zur Verfügung stehenden Regeln verwendet.
Eine verknüpfte, deaktivierte Regel wird so ausgeführt, als wäre sie aktiv.
Export von geladenen Attributen (Metadaten) und geladenen Linien- beziehungsweise Flächengeometrien
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein importiertes Linien- beziehungsweise Flächenobjekt im Projektbaum.
Wählen Sie im Kontextmenü zum Starten eine angebotene Aktion aus:
Symbol | Aktion |
Alle Linien/Flächen aktivieren/deaktivieren. Aktiviert beziehungsweise deaktiviert die ausgewählten Objekte. Damit werden diese nicht bei der Erstellung einer Flächenressource verwendet. | |
Polygone speichern… Die Geometrie des ausgewählten Linien- beziehungsweise Flächenobjekts wird in eine externe POL-Datei ausgegeben und kann mit CARD/1 importiert werden. Verwenden Sie den Export, um den Import mit CARD/1 verifizieren zu können. | |
Flächen-/Linienattribute speichern. Die geladenen Attribute des ausgewählten Linien- beziehungsweise Flächenobjekts werden in eine CSV-Datei ausgegeben. Diese kann beispielsweise mit Excel® geladen werden. Verwenden Sie den Export, um detailliert in die Metadaten des Imports zu blicken. Mit einer vollständigen Attributstabelle sind Sie in der Lage, Gemeinsamkeiten wie Klassen und Schlüssel in den Daten zu analysieren und in der Regeldefinition anzuwenden. | |
Schließen und Verlassen des Kontextmenüs ohne Aktion. |
Weitere Informationen: