Integration von Trassierungen
Datenquelle
Beim Verwenden der BIM-Methodik ist die genaue Betrachtung der Ausgangsdaten von großer Bedeutung. Wichtig ist es, Ursprungsdaten in einem offenen Format abzulegen. Im Bahnbereich kommt für die Trassierung häufig das VERM.ESN-Dateiformat (TRA-Dateien für Achse und GRA-Dateien für Achse) zur Anwendung. Alternativ werden von der Deutschen Bahn Gleisnetzdaten im MDB-Dateiformat zur Verfügung gestellt. Diese werden z.B. nach CARD/1 importiert und anschließend wieder als LandXML exportiert. Bei diesem schrittweisen Formatumwandeln können Fehler entstehen und es wäre sinnvoll, Ursprungsdaten zu nutzen. LandXML überträgt viele Daten, unterstützt aber keine Kilometrierungsachsen, vor allem im Bereich der Gradienten.
Neben den eigentlichen Streckenachsen (für zwei Streckengleise links und rechts) existieren häufig noch separate Kilometrierungsachsen, auch als Stationierungsachsen bezeichnet. Normalerweise bezieht sich eine Gradiente stationsmäßig entweder auf eine Stationierungsachse oder auf eine Gleisachse. Bei Nutzung des LandXML-Formats ist zu beachten, dass sich die Gradiente hier immer stationsmäßig auf die Gleisachse bezieht, d.h. ein Bezug von Gradienten auf die Stationierungsachse kann nicht hergestellt werden. Bei Gleisnetzdaten (GND, TRA, GRA) fällt der Bezug auf die Stationierungsachse. Das bedeutet, Sie müssten in Ihrer Trassierungssoftware zum Erstellen des korrekten Bezugs zwischen Achse und Gradiente die entsprechenden Gleisachsen mit den Kilometrierungsachsen verknüpfen.
Es ist wichtig zu wissen, in welcher Software LandXML-Dateien ursprünglich geschrieben wurden. Sie haben in diesem Format verschiedene Möglichkeiten festzulegen, in welche Richtung z.B. ein Kreisbogen oder eine Klothoide führt und ob sie in einem konkreten Anwendungsfall unterstützt werden.
Erstellen Sie im Projektbaum einen Ordner für Ihre Trassierungen. Für eine bessere Übersichtlichkeit empfiehlt es sich, auch Unterordner für bestimmte Datenformate (z.B. “Trassierung LandXML” oder “Trassierung VERM.ESN”) und zusätzlich zwei Unterordner jeweils für Kilometrierungen und Gleise zu erstellen.
Erläuterung einiger Eigenschaften
Parameter | Bedeutung |
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Schreibschutz | Die Option “Schreibschutz” können Sie aktivieren, wenn Sie keine Änderungen erlauben. Diese Option kann nur dann zurückgesetzt werden, wenn Sie das/die gewünschte(n) Objekt(e) im Projektbaum anklicken und im Kontextmenü (rechte Maustaste) über “Status setzen > Schreibschutz lösen!” auswählen. |
Importschutz | Die Option “Importschutz” können Sie aktivieren, wenn Sie beim Import von Fachobjekten bestimmte Stände nicht überschreiben möchten. |
Info | “Info” ist als Freitext für alle möglichen Informationen vorgesehen, die vom Bearbeiter zusätzlich hinzugefügt werden können. |
Transformation | Eine “Transformation” kann ausgeführt werden, wenn die Daten nicht im Projektkoordinatensystem vorliegen. Bei der Transformation von Achsen ist Vorsicht geboten. Die Achsen müssen in einem ordentlichen Format und Koordinatensystem übergeben werden. Standardmäßig ist “absolutes Projektsystem” gesetzt. Wenn Sie hier falsche Einstellungen vorgenommen haben und diese zurücksetzen möchten, markieren Sie bitte die Option “Transformation” und drücken auf die “Entfernen”-Taste. |
Farbe | Die “Farbe” kann eingestellt werden, wenn Sie einen IFC-Export vorbereiten oder eine Linie darstellen möchten (vorausgesetzt für diese Linie existiert auch eine Materialdefinition). |
Darstellung | Die Option “Darstellung” gibt an, ob die Trassierungslinie dargestellt werden soll, wenn im Menü “Ansicht” die Option “Markierte Trassierungslinien anzeigen” oder “Markierte Trassierungslinien als Linie anzeigen” aktiviert ist, die entsprechende Trassierungslinie aber nicht gleichzeitig selektiert ist. Es kann zwischen “einfach” oder “mit Beschriftung darstellen” oder “nicht anzeigen” ausgewählt werden. |
Definitionsbereich | Der “Definitionsbereich” gibt die Größe eines Linienobjekts oder eines Volumenkörpers vor. |
Diskretisierung | Mit der Einstellung für die “Diskretisierung” können Sie entscheiden, ob diese “nach Schritten” oder “nach Fehlern” im Bereich der Achse und Gradiente vorgenommen werden soll. Die Feinheit der Einstellung hängt vom aktuellen Projektziel ab: Eine einfache Visualisierung hat andere Anforderungen als eine Detailausführungsplanung. Mithilfe dieser Option können Sie bei Bedarf (ggf. auch nachträglich) spezifische Stationen einstellen (auch nachträglich möglich). |
Planungsprofil | Das “Planungsprofil” kann angegeben werden, wenn die obere Grenze der Planung berücksichtigt werden soll. |
Planumsprofil | Das “Planumsprofil” gibt die obere Grenze des Planums an, auf das die Planung anschließend ansetzt. |
Sie können auch alle Daten zu Ihren Objekten mit dem gleichen Typ auf einmal importieren und müssen dies nicht für jedes Objekt manuell ausführen. Dazu werden im Ordner “Schemas” mehrere Schemata (Tabellenvorlagen z.B. für TrassierungBahn, Signale, OLA-Maste oder Daten) zur Verfügung gestellt. Die benötigte Vorlage wird ausgefüllt und als .csv (MS-DOS-Format) gespeichert.
Bei der Arbeit mit BIM benutzt man grundsätzlich für alle Objekte, Dateien etc. eine eindeutige ID, auf die im Planungsprojekt durchgängig hingewiesen und referenziert wird. Falls eine solche ID in den Ausgangsdaten nicht vorhanden ist, muss man sie selbst festlegen. Dazu nutzt man Services zum automatisierten Generieren von solchen IDs (z.B. Online GUID/UUID Generator).